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Stolpern gegen das Vergessen: Zwölf weitere Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Mühlhausen verlegt

 Stadt und Bürger

Spiegelsgasse 13 Mühlhausen im Sommer 1936: Im Alter von 25 Jahren wird der hier wohnende Mühlhäuser Selmar Schwabe aufgrund der Diagnose „geistige Behinderung“ nach Pfafferode gebracht. Es folgen gerichtliche Unterbringung, Zwangssterilisation und 1940 die Ermordung in der Tötungsanstalt Grafeneck. 81 Jahre später, seit dem 13. Juli 2021, erinnert ein Pflasterstein aus Messing vor seinem einstigen Zuhause in der Spielgelsgasse 13 an das Leben und Sterben von Selmar Schwabe.

Es war der erste von insgesamt zwölf dieser „Stolpersteine“, die an diesem Tag durch den Mühlhäuser „Arbeitskreis Stolpersteine“ im Stadtgebiet verlegt wurden, begleitet von Schülerinnen und Schülern des Berufsschulcampus Unstrut Hainich, des Schulzentrums „Janusz Korczak“ und des Evangelischen Schulzentrums Mühlhausen, Mitgliedern des Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegevereins und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern.

Neben der Spielgelsgasse führte der Weg auf insgesamt knapp 5 Kilometern auch in die Herrenstraße, die Stülerstraße, Feldstraße, Kilianistraße, Windeberger Straße, Langensalzaer Straße und zum Alten Blobach.

„Damit finden sich nunmehr 76 derartige persönliche Gedenkorte in Mühlhausen. Im Alltag oder beim Freizeitspaziergang werden so die Bewohner und Gäste unserer Stadt an Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser erinnert, die Opfer der Nationalsozialisten wurden – und damit daran, dass ein Leben in Frieden, Freiheit und Toleranz nicht selbstverständlich ist“, sagt Oberbürgermeister Johannes Bruns.

2010 hatte die Stadt begonnen, mit Stolpersteinen an Mühlhäuser Schicksale des Holocaust zu erinnern. Sämtliche Steine wurden aus Spenden Mühlhäuser Bürgerinnen und Bürger finanziert. „Über alle Konfessionen hinweg und durch alle Parteien hindurch“, erklärt Pfarrer Teja Begrich.

Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Sie erinnern an die Opfer der NS-Zeit, indem vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer Gedenktafeln aus Messing in das Straßenpflaster einfügt werden. Mehr als 80.000 Stolpersteine wurden mittlerweile in ganz Europa verlegt.

Stolperstein-Verlegung_130721_Spiegelsgasse.jpg

Stolpern gegen das Vergessen: Zwölf weitere Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Mühlhausen verlegt

 Stadt und Bürger

Spiegelsgasse 13 Mühlhausen im Sommer 1936: Im Alter von 25 Jahren wird der hier wohnende Mühlhäuser Selmar Schwabe aufgrund der Diagnose „geistige Behinderung“ nach Pfafferode gebracht. Es folgen gerichtliche Unterbringung, Zwangssterilisation und 1940 die Ermordung in der Tötungsanstalt Grafeneck. 81 Jahre später, seit dem 13. Juli 2021, erinnert ein Pflasterstein aus Messing vor seinem einstigen Zuhause in der Spielgelsgasse 13 an das Leben und Sterben von Selmar Schwabe.

Es war der erste von insgesamt zwölf dieser „Stolpersteine“, die an diesem Tag durch den Mühlhäuser „Arbeitskreis Stolpersteine“ im Stadtgebiet verlegt wurden, begleitet von Schülerinnen und Schülern des Berufsschulcampus Unstrut Hainich, des Schulzentrums „Janusz Korczak“ und des Evangelischen Schulzentrums Mühlhausen, Mitgliedern des Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegevereins und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern.

Neben der Spielgelsgasse führte der Weg auf insgesamt knapp 5 Kilometern auch in die Herrenstraße, die Stülerstraße, Feldstraße, Kilianistraße, Windeberger Straße, Langensalzaer Straße und zum Alten Blobach.

„Damit finden sich nunmehr 76 derartige persönliche Gedenkorte in Mühlhausen. Im Alltag oder beim Freizeitspaziergang werden so die Bewohner und Gäste unserer Stadt an Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser erinnert, die Opfer der Nationalsozialisten wurden – und damit daran, dass ein Leben in Frieden, Freiheit und Toleranz nicht selbstverständlich ist“, sagt Oberbürgermeister Johannes Bruns.

2010 hatte die Stadt begonnen, mit Stolpersteinen an Mühlhäuser Schicksale des Holocaust zu erinnern. Sämtliche Steine wurden aus Spenden Mühlhäuser Bürgerinnen und Bürger finanziert. „Über alle Konfessionen hinweg und durch alle Parteien hindurch“, erklärt Pfarrer Teja Begrich.

Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Sie erinnern an die Opfer der NS-Zeit, indem vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer Gedenktafeln aus Messing in das Straßenpflaster einfügt werden. Mehr als 80.000 Stolpersteine wurden mittlerweile in ganz Europa verlegt.

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Stolpern gegen das Vergessen: Zwölf weitere Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Mühlhausen verlegt

 Stadt und Bürger

Spiegelsgasse 13 Mühlhausen im Sommer 1936: Im Alter von 25 Jahren wird der hier wohnende Mühlhäuser Selmar Schwabe aufgrund der Diagnose „geistige Behinderung“ nach Pfafferode gebracht. Es folgen gerichtliche Unterbringung, Zwangssterilisation und 1940 die Ermordung in der Tötungsanstalt Grafeneck. 81 Jahre später, seit dem 13. Juli 2021, erinnert ein Pflasterstein aus Messing vor seinem einstigen Zuhause in der Spielgelsgasse 13 an das Leben und Sterben von Selmar Schwabe.

Es war der erste von insgesamt zwölf dieser „Stolpersteine“, die an diesem Tag durch den Mühlhäuser „Arbeitskreis Stolpersteine“ im Stadtgebiet verlegt wurden, begleitet von Schülerinnen und Schülern des Berufsschulcampus Unstrut Hainich, des Schulzentrums „Janusz Korczak“ und des Evangelischen Schulzentrums Mühlhausen, Mitgliedern des Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegevereins und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern.

Neben der Spielgelsgasse führte der Weg auf insgesamt knapp 5 Kilometern auch in die Herrenstraße, die Stülerstraße, Feldstraße, Kilianistraße, Windeberger Straße, Langensalzaer Straße und zum Alten Blobach.

„Damit finden sich nunmehr 76 derartige persönliche Gedenkorte in Mühlhausen. Im Alltag oder beim Freizeitspaziergang werden so die Bewohner und Gäste unserer Stadt an Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser erinnert, die Opfer der Nationalsozialisten wurden – und damit daran, dass ein Leben in Frieden, Freiheit und Toleranz nicht selbstverständlich ist“, sagt Oberbürgermeister Johannes Bruns.

2010 hatte die Stadt begonnen, mit Stolpersteinen an Mühlhäuser Schicksale des Holocaust zu erinnern. Sämtliche Steine wurden aus Spenden Mühlhäuser Bürgerinnen und Bürger finanziert. „Über alle Konfessionen hinweg und durch alle Parteien hindurch“, erklärt Pfarrer Teja Begrich.

Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Sie erinnern an die Opfer der NS-Zeit, indem vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer Gedenktafeln aus Messing in das Straßenpflaster einfügt werden. Mehr als 80.000 Stolpersteine wurden mittlerweile in ganz Europa verlegt.

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