Mühlhausen noch effizienter, innovativer, nachhaltiger und sozial inklusiver gestalten – diesem Ziel möchte die Stadt in den kommenden Jahren deutlich näherkommen. Dabei hilft das vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat geförderte „Modellprojekt Smart Cities“. Mühlhausen wurde als eine von 28 Kommunen in der dritten und vorerst letzten Staffel dafür ausgewählt und erhält damit die Gelegenheit, die „Stadt der Zukunft“ gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten.

„Wir haben jetzt die Chance, unsere Stadt neu zu denken und die digitale Entwicklung für die Gemeinschaft nutzbar zu machen. Durch Zusammenhalt, Bündelung von Ideen, Kreativität, Kompetenz und Wissen erproben wir gemeinsam das Stadtleben der Zukunft. Seien Sie dabei!“, so Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns.

Seit einigen Wochen bilden Kay Freytag und Anja Grabe das Smart-City-Team. Kay Freytag ist in Mühlhausen aufgewachsen und übernahm im Februar 2022 die Projektleitung. Er verfügt über langjährige Projekterfahrung in einer britischen Konzerngruppe und lebte in den zurückliegenden zehn Jahren bis zu seiner Rückkehr in die Heimat in Jena. Unterstützt wird er von der gebürtigen Mühlhäuserin Anja Grabe. Sie bringt Erfahrungen im Regionalmanagement und Breitbandausbau mit. Auch die Rathaus-Kollegen, insbesondere aus den Bereichen Stadtentwicklung, Straßenverkehr, Klimaschutz, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing, wirken tatkräftig an der Stadt der Zukunft mit.

Nah dran an den Mühlhäuserinnen und Mühlhäusern haben Kay Freytag und Anja Grabe zunächst ein ehemaliges Ladenlokal im Herzen der historischen Altstadt in der Linsenstraße 11/12 bezogen. Später werden sie auf dem Steinweg anzutreffen sein. Hier wird die künftige „Stadt-Werkstatt“ die Ideen und Projekte rund um die Smart City Mühlhausen bürgernah vorstellen und zum Mitmachen einladen. Ende Juni haben bereits verschiedene Akteure der Stadtgesellschaft ihre Anregungen und Ideen zur Stadt der Zukunft im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung in der Stadtbibliothek diskutiert. Dazu wurden Arbeitsgruppen zu den Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit, Smarte Stadt und Mobilität gebildet.

Smart-City-Sprechstunde

Auch schon jetzt stehen die Türen für die Bürgerinnen und Bürger offen, so zur Smart-City-Sprechstunde immer donnerstags von 16 bis 17 Uhr in der Stadt-Werkstatt in der Linsenstraße 11/12.

Smart-City-Bürgerbeteiligung

„Gestalten Sie mit!“ lautet auch das Motto der Bürgerbeteiligung. Alle Interessierten sind dazu herzlich willkommen am:

Dienstag, 12.07.22, 15:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch, 13.07.22, 15:00 - 18:00 Uhr

in der
Stadt-Werkstatt Mühlhausen                              
Linsenstraße 11/12                                                      
99974 Mühlhausen                                                      

Donnerstag, 14.07.22, 18:00 - 20:00 Uhr
in der
Gemeindeschänke Bollstedt
Höngedaer Straße 15
99998 Mühlhausen/ OT Bollstedt

Das Smart-City-Team stellt die bisherigen Projektideen vor und lädt die Bürgerinnen und Bürger ein, sich mit ihren Anregungen und Vorschlägen einzubringen. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Smart-City-Umfrage

Wie digital ist Mühlhausen und welche Themen sind besonders wichtig? Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger ist auch im Rahmen einer Smart-City-Umfrage gefragt. Mitmachen ist bis zum 30. Juli 2022 möglich. Die Beantwortung dauert ca. 5 bis 10 min.

Die Umfrage ist online zu finden unter: www.muehlhausen.de/smartcity
Die Fragebögen sind zudem in der Linsenstraße 11/12 erhältlich.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.muehlhausen.de/smartcity

Hintergrund

Die Stadt Mühlhausen hatte sich neben 94 weiteren Kommunen und Städten bei der dritten Staffel der „Modellprojekte Smart Cities“ beworben und im Juli 2021 die Förderzusage durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat erhalten. Die Entscheidung beruhte auf einem mehrstufigen Prüfprozess mit Fachgutachern und Jury. Damit ist Mühlhausen nach Jena und Gera die dritte Stadt in Thüringen, die als Smart City vom Bund gefördert wird. Alle Bemühungen der Stadt hinsichtlich der Entwicklung zur Smart City werden nun mit erheblichen Fördermitteln unterstützt. So kann die Stadt Mühlhausen bis Ende 2028 fast zehn Millionen Euro in Smart-City-Strategien und Maßnahmen investieren. 65% der Kosten – über 6 Millionen Euro – fließen dabei als Fördermittel aus dem Zuschussprogramm 436 der KfW in die Stadt.

In der aktuellen Phase A wird eine Smart-City-Strategie erarbeitet. Der Dialog mit der Stadtgesellschaft spielt dabei eine zentrale Rolle. Ausgerichtet an den unterschiedlichen Bedarfen der Stadtgesellschaft wurden drei Modellquartiere identifiziert:

• Mittelalterliche Innenstadt: Digitales Welterbe, Lebendige Innenstadt, umweltfreundliche Mobilität und Logistik, Energieeffizienz
• Wohnsiedlung Ballongasse: soziale Inklusion durch Bildung und Vernetzung, öffentliche Aufenthaltsqualität
• Ländlicher Ortsteil Bollstedt: Teilhabe/Daseinsvorsorge, bedarfsgerechte Mobilität, digitales Dorf

In der Strategie-Phase werden bereits erste Maßnahmen als Pilotprojekte umgesetzt:

• Datenplattform: Mühlhausen Cube
• Digital-Lotsen
• Intelligente Verkehrssysteme
• Digitaler Zwilling der Stadt
• Stadt-Werkstatt Mühlhausen

Daran wird sich bis Ende 2028 die Umsetzungsphase anschließen. Dabei sind Projekte in folgenden Bereichen geplant:

• Mobilitätsangebote auf Bestellung
• Intelligente Straßenbeleuchtung
• Nachhaltige Mobilität und Urban Logistik
• Grüne, smarte, nachhaltige Stadträume
• Pop-Up Store für Waren und Dienstleistungen
• Straßenbahn der Zukunft (sensorbasiertes Fahren)

Weitere Informationen und Erläuterungen finden Sie unter: www.muehlhausen.de/smartcity.