In seinem 33. Jahr bietet das Festival der jüdischen Landesgemeinde Thüringen in 16 Thüringer Städten und Gemeinden mehr als 80 Anlässe, jüdische und israelische Kulturen kennenzulernen, zu feiern, zu tanzen, ins Gespräch zu kommen – auch über die aktuelle Politik und erstarkten Antisemitismus.
„Seit vielen Jahren sind die Jüdisch-Israelischen Kulturtage Thüringen ein fester Bestandteil der vielfältigen Kulturlandschaft der mittelalterlichen Reichsstadt Mühlhausen –zu diesem besonderen Festival trägt die Stadt Mühlhausen gern mit finanzieller, ideeller und personeller Förderung bei. Ich freue mich auf erstklassige Konzerte mit internationaler Besetzung in unserer historischen Rathaushalle, eine inspirierende Lesung mit Ilja Richter in der Stadtbibliothek Jakobikirche (bereits ausverkauft) sowie bewegende Vorträge in unserer Synagoge. Besonders begeistert mich das Engagement Mühlhäuser Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Ideen und Recherchen das diesjährige Programm bereichern“, betont Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns.
Die Veranstaltungen in Mühlhausen im Überblick:
AUSVERKAUFT/Wegen Krankheit verschoben: Ilja Richter: Lieber Gott als nochmal Jesus – Musikalische Lesung
Ersatztermin: Mi, 2. Juli, 19 Uhr | Stadtbibliothek Mühlhausen
Ilja Richter nimmt uns mit auf (s)eine Suche nach religiöser Heimat und Zugehörigkeit zwischen Judentum und Christentum – mal ernst und sehr persönlich und dann auch wieder heiter-humoristisch.
Hadar Maoz und Band: The Persian Groove
Sa, 22. März, 19 Uhr | Rathaushalle (Ratsstraße 19, 99974 Mühlhausen)
Ein energiegeladenes Konzert durch 2.500 Jahre jüdische Musikgeschichte. Die vielseitige Künstlerin und ihre Band vereinen traditionelle persische und bucharische Klänge auf historischen Instrumenten mit Groove und Blues zu gelebter Tradition.
Hadar Maoz: Gesang, Tar, Doira, Darbuka, Gitarre
Roi Avital: Gitarre
Marina Toschitsch: Oud
Itamar Tal: Percussion
London Klezmer Quartet: From the Baltics to the Black Sea
Sa, 29. März, 19 Uhr | Rathaushalle (Ratsstraße 19, 99974 Mühlhausen)
Mit Geige, Klarinette und Akkordeon, Kontrabass und Gesang präsentiert das Quartett festliche jüdische Tänze. Die Musik führt vom Osteuropa des 19. Jh. bis ins New York der 1950er Jahre und den amerikanisch-jiddischen Swing.
Susi Evans: Klarinette – UK/DE
Szilvia Csaranko: Akkordeon – DE
Flora Curzon: Violine – UK
Indra Buraczewska: Kontrabass und Gesang – LV
Lieder und Geschichten zu Purim und Pessach
Di, 1. April, 18:30 Uhr | Synagoge (Jüdenstraße, 99974 Mühlhausen)
Purim feiert die Rettung der persischen Juden, Pessach den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Mit Musik und Gesang erfährt man auf unterhaltsame Weise von der Königin Esther und warum zwei Jungen eine kleine Ziege retteten.
Kantor Milán Andics: Gesang, Vortrag
Leonie Ducke: Querflöte
Lutz Balzer: Gitarre
Ingrid Piontek: Jüdisches Leben in Mühlhausen – Heinrich Moch und seine Predigttexte in der Synagogengemeinde
Di, 8. April, 19 Uhr | Synagoge (Jüdenstraße, 99974 Mühlhausen)
Heinrich Moch war Lehrer und Prediger in der Synagogengemeinde Mühlhausen. Wenig ist bisher über ihn bekannt. Von 1897 bis zu seinem Tod 1908 wohnte er im Vorderhaus der Synagoge in der Jüdenstraße und ist auf dem jüdischen Friedhof begraben. Wer war dieser Mann? Was kann man aus seinen Predigten und Aufsätzen ableiten für das Innenleben der jüdischen Gemeinde?
Durch Ankauf und Schenkung gelangte eine handschriftliche Sammlung von Predigten und Aufsätzen von Heinrich Moch vor einigen Jahren ins Stadtarchiv. Religionspädagogin Ingrid Piontek präsentiert interessante neue Erkenntnisse, die Rückschlüsse auf das jüdische Leben in Mühlhausen im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert und zur Biografie von Moch ziehen lassen.
Details und Tickets zu allen Veranstaltungen unter: www.juedische-kulturtage-thueringen.de/veranstaltungen