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Bauherrenpreis der Stadt Mühlhausen

Der Mühlhäuser Bauherrenpreis wurde bereits in den Jahren 2005 bis 2009 jährlich vergeben. 2018 wurde das Projekt wiederbelebt. Seither wird der Preis jährlich an Bauherren in Mühlhausen und den Ortsteilen verliehen. Erfahren Sie mehr zur Projektumsetzung, zu den Antragsmodalitäten, Anforderungen und bisherigen Preisträgern.

Informationen zum Bauherrenpreis

Die Stadt Mühlhausen schreibt jährlich den Mühlhäuser Bauherrenpreis aus. Ziel ist es, damit die weitere Stadt- und Ortsteilsanierung zu unterstützen und in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Heimatgefühl, Eigeninitiative und Bürgerengagement sollen gefördert werden.

Der Bauherrenpreis wird vergeben für:

  • beispielhafte Ergebnisse fachgerechter Erhaltung | Wiederherstellung von Sanierungsobjekten und Fassaden insbesondere in der Mühlhäuser Altstadt
  • vorbildlich ausgeführte Fassadenrekonstruktionen und Lückenschließung (Neubau)
  • hervorragende Sanierungsleistungen vorhandener Gebäudesubstanz in alten Ortslagen, die sich in der Fassade und Gebäude widerspiegeln

Für Preisgelder stehen 5.000,00 € zur Verfügung. Über die Anzahl der Preise und die Höhe der Preisgelder entscheidet eine unabhängige Jury. Diese setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses des Stadtrates der Stadt Mühlhausen, dem Leiter des Fachbereiches Gebäude- und Grundstücksverwaltung sowie dem Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde.

Teilnahmeberechtigt sind private Bauherren, die im beschriebenen Sinne ein Bauvorhaben innerhalb des Stadtgebietes Mühlhausens und den Ortsteilen in allen wesentlichen Teilen innerhalb der beiden zurückliegenden Kalenderjahre abgeschlossen haben.

Zu beachten ist, dass die Bauherren, die ihr Objekt einreichen, am Beginn und am Ende der Baumaßnahme Bauherren waren. Bewertet werden ausschließlich Wohnhäuser beziehungsweise Wohn- und Geschäftshäuser. Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften können in die Wertung aufgenommen werden, sind jedoch von Geldpreisen ausgeschlossen.

Schauen Sie sich die Antragsunterlagen an. Hier finden Sie die Angaben zu den erforderlichen Unterlagen. Diese müssen in einem verschlossenen Umschlag zu einem jährlich neu festgelegten Termin mit dem Kennwort „Mühlhäuser Bauherrenpreis + der entsprechenden Jahreszahl“ eingegangen sein.

Informationen zum jährlichen Termin werden auf den einschlägigen Kommunikationskanälen der Stadtverwaltung Mühlhausen -Amtsblatt, Webseite und Soziale Medien- frühzeitig bekanntgegeben. 

Gerne können Sie den Antrag und die erforderlichen Unterlagen über unser an uns übersenden.

Bei Fragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs 7 „“ gern als Ansprechpartner zur Verfügung.

Verwenden Sie zum Einreichen Ihres Antrages gerne unser .

Bauherrenpreis - Preisträger 2023

Tor zur Stadt in neuem Glanz

Mit viel Herzblut und in aufwendiger Detailarbeit haben Olaf und Maik Rommel sämtliche Fassaden des 1870 eröffneten Mühlhäuser Bahnhofsgebäudes in den zurückliegenden Jahren saniert. So wurde die Vielzahl an Verzierungen und Reliefs gesäubert, ergänzt und neu bemalt oder neu gegossen.

All das erfolgte unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Vorgaben; so wurde das Farbkonzept passend zur Bauzeit des Gebäudes entwickelt. Der Bahnhof als ein Eingangstor zur Stadt wurde damit entscheidend aufgewertet.

„Auch diese vorbildhafte Fassadensanierung ist eines Bauherrenpreises mehr als würdig. In den kommenden Jahren werden wir weitere Anstrengungen unternehmen, um auch das Umfeld und das Bahnhofsinnere aufzuwerten“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns.

 

Handwerkerhaus an der Stadtmauer

Versteckt und dennoch im Herzen der Altstadt an exponiertem Standort befindet sich das Handwerkerwohnhaus Sackgasse 5. Besonders macht es allein die Lage in unmittelbarer Nähe des begehbaren Teils der inneren Stadtmauer und neben dem Sackgassenturm. Dennoch stand es lange Zeit leer – bis sich im Jahr 2021 Gerald Wagner des Gebäudes annahm.

Nicht nur im Inneren eine erfuhr das nach dem Stadtbrand des Bliedenviertels nach 1689 errichtete Haus eine grundhafte Sanierung. Auch das denkmalschutzrechtlich relevante Äußere wurde vollständig überarbeitet mit nun freigelegtem Sichtfachwerk, neuen gegliederten Holzfenstern, einer neuen Außentür und neuem Außenanstrich.

Rund anderthalb Jahre steckte Gerald Wagner jede freie Minute in die Sanierung. Unterstützt wurde er nicht zuletzt von den wohlwollenden Nachbarn, die viel Verständnis und Kooperationsbereitschaft angesichts der beengten Platzverhältnisse zeigten.

„Wir sind beeindruckt über das Ergebnis und dankbar, dass hier ein weiteres altes Schmuckstück in unserer Stadt in neuem Glanz erstrahlt“, so Bürgermeisterin Beate Sill bei der Übergabe.

 

Viel Platz für modernes Wohnen in der alten Malzfabrik

30 Jahre lang stand das Gebäudeensemble Erfurter Straße 14 leer. Der Bauzustand verschlechterte sich zusehends. Sich dessen anzunehmen, stellte eine große Herausforderung dar – handelt es sich doch aufgrund der Größe mit drei Gebäudeteilen – barockes Vorderhaus, mittelalterliches Seitengebäude und große Malzfabrik aus der Zeit um 1900 im hinteren Bereich – um eine Mammutaufgabe.

Eindrucksvoll bewältigt haben diese nun die Malzfabrik Projektgesellschaft als Bauherr und die Planer von der Bauhütte Mühlhausen. Ab März 2020 wurden alle Gebäudeteile denkmalgerecht und energetisch saniert. Entstanden sind 27 Wohnungen. Im barocken Vorderhaus passen sich dies gut in die vorhandene Struktur ein, wobei wichtige bauhistorische Bauelemente wie Türen, Stuckdecken und Treppen erhalten wurden. Das ehemalige Fabrikgebäude entlang der Stadtmauer wies eine mehr oder weniger intakte Gebäudehülle ohne störende Einbauten auf, die eine freie Grundrissgestaltung im Inneren ermöglichte. Das mittelalterliche Steinhaus schließlich bietet heute eine große Wohnung über drei Etagen.

Um zeitgemäßes Wohnen in der historischen Innenstadt zu ermöglichen, wurden zudem neben Balkonen und Gartenaufenthaltsbereichen auch 27 Stellplätze geschaffen – wobei die Bauherren ebenfalls großen Wert darauf legten, den Charme des alten Gebäudeensembles zu bewahren.

 

Bauherrenpreis - Preisträger 2022

Individuelles Wohnen in Vielfalt

Sanierung der Holzstraße 10/11

Familien, Alleinerziehende, ältere Herrschaften und junge, Menschen mit Beeinträchtigung und mit Migrationshintergrund, Bewohner mit Hund oder Katze und ohne – sie alle haben in den frisch sanierten Gebäuden in der Holzstraße 10 und 11 ein neues Zuhause gefunden. Zwölf Wohneinheiten mitten in der Historischen Altstadt sind entstanden. Jede bietet einen Blick in die Vergangenheit, ist es doch gelungen, historische Bausubstanz zu erhalten und modern zu interpretieren.

Zu verdanken ist das der Diakonie Doppelpunkt e.V. um Vorstandsvorsitzende Astrid Faber, die mit Unterstützung der Mühlhäuser Bauhütte das Ensemble im Herzen der Altstadt in den zurückliegenden Jahren saniert hat. Auch eine Einmaligkeit konnte erhalten werden: der 250 Quadratmeter große Saal, in dem nun die Frühförderstelle untergebracht ist. „Das gab es früher in vielen Gebäuden. Jetzt ist es das einzige Haus der Stadt mit einem solchen Saal“, erklärt Architekt Andreas Formann.

Für die Sanierung der Gebäude Holzstraße 11 und 12 wurde der Diakonie Doppelpunkt e.V. der 1. Preis des Bauherrenpreises 2022 der Stadt Mühlhausen verliehen. „Es ist eine kleine Anerkennung für das, was hier in toller Lage und mit tollem Ambiente entstanden ist“, erklärte Bürgermeisterin Beate Sill bei der Übergabe.

Sie zeigte sich zudem beeindruckt von der Idee des „Wohnens im Quartier“, die hier verwirklicht wurde. Denn die Bewohner profitieren von den Vorzügen des individuellen Wohnens in Vielfalt und Gemeinschaft, bei der jeder Platz für sich hat – zumal ein Großteil der Wohnungen barrierefrei ist. Zugleich können alle das Außengelände nutzen. Hier findet sich Platz zum Gärtnern, für den der mag, ebenso wie Spielgeräte und gemütliche Sitzecken – darunter ein Raum im unteren Teil eines Turms des angrenzenden Wehrgangs, der eingerichtet mit Sofa und Sessel vor allem beliebter Rückzugsort der älteren Bewohner ist.

 

Vom baufälligen Sorgenkind zum modernen Wohnquartier mit imposantem Ausblick

Bollstedter Gasse 6 bis 9

Barrierefreies modernes Wohnen in hellen Räumen im Herzen der Altstadt inklusive Fahrrad- und Kinderwagenraum, Balkon oder Terrasse, Stellplatz und einem imposanten Ausblick auf die Marienkirche: So lässt sich kurz zusammenfassen, was heute in der Bollstedter Gasse 6 bis 9 zu finden ist.

Dabei sah es hier vor einiger Zeit noch ganz anders aus: Große Teile der Gebäude galten als nicht bewohnbar und wiesen nach jahrelangem Leerstand und missglückte Erhaltungsmaßnahmen der Alteigentümer erhebliche Bauschäden auf.

Doch Sebastian Zeng aus Oberdorla erkannte das Potenzial und schaffte es, gemeinsam mit versierten Firmen der Region beeindruckendes Neues entstehen zu lassen. Für die Sanierung und Erweiterung der Gebäude Bollstedter Gasse 6 bis 9 wurde er deshalb mit dem 2. Preis des Bauherrenpreises 2022 der Stadt Mühlhausen gewürdigt.

Das moderne Wohnquartier umfasst eine 2-Raumwohnung, zwei 3-Raumwohnungen sowie zwei 4-Raumwohnungen. Die Fassade zur Straße wurde so gestaltet, dass die Kleinteiligkeit der ursprünglichen Bebauung bewahrt wurde. Die niedrigen Räume und kleinen engen Hinterhöfe hingegen haben modernen, energetisch sanierten Wohnungen Platz gemacht, die jede Menge Lebensqualität bieten.

Bauherrenpreis - Preisträger 2021

Schmuckstück mit Mühlrad

Nicht nur Wind und Wetter, sondern auch mehrere Brände haben der Kugelleichsmühle über viele Jahre massiv zugesetzt. Dann nahm sich Guido Eckardt des historischen Gebäudes am Rande der Mühlhäuser Innenstadt an und setzte sich das Ziel: Das Haus soll nach ökologischen Standards wiederhergestellt werden und für die nächsten 100 Jahre das Stadtbild der Mühlhäuser Innenstadt schmücken.

2017 begann die äußert aufwendige Sanierung jener ersten Mühle mit Mühlrad im Oberlauf des Popperöder Bachs. Heute lässt sich ohne Umschweife sagen: Ziel eindrucksvoll erreicht! Im Dezember 2020 waren aller Baumaßnahmen abgeschlossen. Die entstandene Gewerbefläche und vier Wohneinheiten sind bezogen. Und seit Anfang 2021 erstrahlt auch das Mühlrad in neuem altem Glanz.

Einstimmig fiel dann auch das Abstimmungsergebnis der Jury aus, den ersten Preis des Mühlhäuer Bauherrenpreises 2021 an Guido Eckardt für die Sanierung der Kugelleichsmühle zu verleihen.

 

Jakobistraße in Mühlhausen

Nach langem Leerstand, verschiedenen Eigentümern und infolge von umfangreichem Reparaturstau befand sich die Bausubstanz des Grundstückes Jakobistraße 17 in einem schlechten Zustand. Dank der Leistung der Kiliani Projektgesellschaft als Bauherr und der Planer von der Mühlhäuser Bauhütte hat sich die Jakobistraße 17 nun (wieder) in ein Schmuckstück verwandelt.

Im Mai 2019 begannen die Umbau- und Sanierungsarbeiten – ausgeführt ausschließlich durch regionale Firmen. Das Vorderhaus und der nördliche Teil des westlichen Seitengebäudes – das sogenannte nun freigestellte „mittelalterliche Steinhaus“ – wurden denkmalgerecht instandgesetzt. Die übrige, teilweise aus den 1980er Jahren stammende Bebauung des Grundstückes wurde zugunsten größerer Freiflächen mit jetzt völlig neuer Gestaltung abgerissen.

Der Schwerpunkt der Umbau- und Sanierungsarbeiten zum Mehrfamilienwohnhaus lag im Erhalt und in der Restaurierung der historisch wertvollen Bauteile des Vorderhauses – so wurden unter anderem die überlieferte barocke Innenausstattung und das gründerzeitliche gestaltete Treppenhaus bewahrt.

Bauherrenpreis - Preisträger 2020

Am Eingangstor der Stadt

Unmittelbar an der Stadtmauer und einem Eingang zu unserer schönen historischen Mühlhäuser Altstadt gelegen – am einstigen Pfortentor – hat sich in den zurückliegenden Jahren ein baufälliges Haus in ein Schmuckstück verwandelt. Es ist dem Einsatz von Matthias Koßwig zu verdanken, dass sich hier eine weitere Lücke in unserer ensemblegeschützten Altstadt geschlossen und in einen modernen, heimeligen Platz zum Leben für eine Familie im Herzen der Stadt gewandelt hat.

 

Im Ortsteil Höngeda

Von der gesamten Familie liebevoll saniert, liegt der ehemalige Vierseit-Hof im Herzen von Höngeda. In den Umbau des ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Gebäudes haben Doreen und Christian Hohlstein viel Energie und Leidenschaft gesteckt. Es ist heute das Zuhause einer vierköpfigen Familie. Zahlreiche Details der alten Bausubstanz wurden erhalten. Sie verleihen dem Gebäude seinen ganz besonderen Charme. Der heute offene Dreiseiten-Hof mit idyllischer Sitzecke, Blumen- und Pflanzbeeten ist ein weiteres Beispiel, dass es sich auszahlt, bestehende Gebäude zu bewahren und zu modernen Wohnräumen umzugestalten.

Im Ortsteil Seebach

15 Jahre lang stand das um 1900 erbaute Fachwerkhaus am Ortsrand von Seebach unweit der Vogelschutzwarte leer, als Stefanie und Orlando Stolze entschieden: Das wird unser neues Zuhause! Gut zwei Jahre brauchte es, um das Haus zu entrümpeln und Stück für Stück zu sanieren. Nun erstrahlt es in neuem altem Glanz und ist ein weiteres eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich historische Bausubstanz und modernes Wohnen in Einklang bringen lassen.

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