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Klimaschutz

Bereits 1992 trat die Stadt Mühlhausen dem Klima-Bündnis bei und bekundete damit sehr früh, sich aktiv für Klimaschutz einzusetzen und sich für die Erhaltung der Lebensgrundlagen für kommende Generationen stark zu machen. Dafür ist kreatives nachhaltiges Umdenken und Handeln in nahezu allen Lebensbereichen erforderlich.

Im Juli 2020 wurde ein Maßnahmenkatalog zur Klimaveränderung einstimmig vom Mühlhäuser Stadtrat beschlossen. Erklärtes Ziel ist ein klimaneutrales Mühlhausen bis zum Jahr 2035.  Im Vordergrund steht die Verringerung klimaschädlicher Gase (insbesondere CO2) und Emissionen möglichst vollständig zu kompensieren. Ein sehr ehrgeiziges Ziel.

Es besteht Handlungsbedarf. Anhand vorhandener Messdaten zeigt sich, dass Eis- und Frosttage immer seltener werden, dafür Hitzeperioden umso häufiger auftreten. Zugleich haben die jährlichen Niederschlagsmengen abgenommen. Defizite werden nicht ausgeglichen.

Im Konzept wird deutlich, dass die Stadt Mühlhausen bereits auf einem guten Weg ist. Klar wird aber vor allem eines: Wir alle müssen mithelfen und nachhaltig verantwortungsbewusst mit den Ressourcen unserer Stadt umgehen. Klimaschutz geht uns alle etwas an. Aber was können wir vor Ort tun?

Im Katalog werden konkrete Maßnahmen zu folgenden Schwerpunkten benannt:

Wer organisiert?

Bürgerinnen und Bürger? Vereine? Initiativen? Die Stadtverwaltung? 
Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Mitnahme und Beteiligung möglichst vieler Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser erforderlich.

Wie kann es gelingen?

  • frühzeitigte Themenbesetzung in der Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten, Vereinen
  • Sensibilisierung zu allen Themen des Klimawandels, seinen Ursachen und Folgen, durch Bildung- und Lesereihen, Workshops
  • Anerkennung und Förderung von Initiativen

Was ist zu tun?
Mehr Sicherheit und Verkehrsberuhigung schaffen durch

  • Tempo 30 möglichst im gesamten Stadtgebiet
  • Einrichtung zusammenhängende Radstrecken
  • durchgängige (Neu)aufteilung des Straßenraumes zur Förderung des Fuß- und Radverkehr
  • Verringerung öffentlichen Parkraums zugunsten guter und sicherer Rad- und Fußwege
  • Einbindung der Schulen, Kindergärten, Spielplätze, sozialen Einrichtungen in das Rad-und Fußwegenetz
  • Verringerung des Kraftfahrzeugverkehrs in der Innenstadt
  • Verringerung des öffentlichen Parkraums für PKW in der Innenstadt zugunsten von Abstellflächen für Fahrräder
  • sukzessive Installation und Erweiterung von Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Innenstadt
  • attraktive Radwegeanbindungen an alle Nachbargemeinden, Ortsteile und Siedlungen
  • flexibler ÖPNV für Gesamtstadt und Umland

Was ist zu tun?
Treibhausgas-Reduzierung durch Energieeinsparung und die Umstellung auf die Nutzung regenerativer Energiequellen.

  • Umrüstung technischer Anlagen in städtischen Gebäuden und auf städtischen Grundstücken
  • Umrüstung der Beleuchtung im öffentlichen Raum
  • weiterer Austausch von Fahrzeugen und Geräten mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren der Stadtverwaltung durch Fahrzeuge und Geräte mit alternativer Antriebstechnik auf der Grundlage regenerativer Energiequellen - e-Antrieb, Wasserstoff - einschließlich Installation der erforderlichen Infrastruktur
  • Infrastrukturen in Wohngebieten und Ortsteilen schaffen
  • Möglichkeiten zur energetischer Sanierung von Quartieren nutzen
  • intensive Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Mühlhausen
  • Teilnahme an nationalen und internationalen Aktionen, wie die weltweite Aktion Earth Hour

Was ist zu tun?
Möglichkeiten zur Treibhausgasvermeidung und der langfristigen CO2-Bindung erkunden und nutzen, auf Folgen des Klimawandels reagieren, die Biodiversität verbessern durch

  • Maßnahmen gegen Überhitzung für stadtklimatische Verbesserungen wie
    • Entsiegelung von Flächen
    • mehr offene Wasserführungen, Oberflächenwasserhaltung und Durchfeuchtung
    • Aufweitung begradigter Wasserläufe
    • Baumpflanzungen in privaten und öffentlichen Bereichen
    • bauliche Verschattung mit Dach- und Fassadebegrünung
    • helle Oberflächen
  • Quartiersbezogene Analysen als Orientierungshilfe erarbeiten
  • anfallendes Wasser in Freiflächen, Baumscheiben und Pflanzstreifen belassen
  • multifunktionale für Versickerung geeignete Grün- und Freiflächen entwickeln
  • Baum- und Strauchbestand an Straßen, Wegen, Plätzen, Schulhöfen, Grünanlagen, Feldwegen erhalten, entwickeln und erweitern.
  • Entwicklung einer grünen Verbindung vom Erholungsgebiet Schwanenteich bis zur Mündung des Popperöder Bachs; Stichwort „Grüner Korridor“
  • Entwicklung landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen zu Grünbereichen der Unstrut Niederung verbunden mit extensiver Landwirtschaft und alten Unstrut-Armen
  • nachhaltige ökologische Bewirtschaftung der stadteigenen landwirtschaftlichen Flächen langfristig sichern
  • Ackerrandstreifen für Insekten entwickeln und erhalten – ohne Herbizid- und Pestizideinsatz
  • großräumige und lokale Biotopverbundsysteme entwickeln, um allen Arten die Anpassung an sich verändernde Bedingungen zu ermöglichen
  • Artenvielfalt durch blühende naturnähere Flächen erhöhen
  • für alle Bereiche Biodiversität verbessern
  • Waldumbau von Nadelholzforsten zu naturnahen Mischwäldern
  • neue Wälder begründen

Was ist zu tun?

Vonjedem sind aktive Mitgestaltung und Fantasie gefragt.

  • gemeinsam Interesse zeigen,
  • Aktivitäten unter Beteiligung von bzw. mit Schulen, Unternehmen, Bürgern etc. entwickeln, organisieren und durchführen
  • aufmerksam machen
  • nachhaltig Handeln

Erarbeitet wurden die Maßnahmen im Austausch mit den verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung sowie mit den Mühlhäuser Stadtwerken, der Städtischen Wohnungsgesellschaft und den Mühlhäuser Wirtschaftsbetrieben. Eingeflossen sind zudem die Ergebnisse der ersten Mühlhäuser Kinder- und Jugendklimaschutzkonferenz sowie Anregungen des Mühlhäuser „KlimaTisch“.

In unserer Klimaschutzbroschüre finden Sie alle Inhalte auch noch einmal zusammengefasst.

Entwickeln wir gemeinsam und nachhaltig Ideen und Wege, um unser Klima zu schützen!

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