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Mühlhausen gedenkt Opfern des Nationalsozialismus

 Stadt und Bürger

In einer bewegenden Gedenkveranstaltung haben zahlreiche Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser Freitagabend an die Opfer des Nazi-Terrors erinnert. "Dass unsere Rathaushalle heute so gut gefüllt ist, setzt ein Zeichen - dafür, dass das Erinnern von unserer Bürgerschaft getragen wird und einen festen Platz in unserer Stadt hat", so Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns.

Großartig musikalisch umrahmt von Gregor Czarkowski und Melissa Thiele war das Gedenken in diesem Jahr insbesondere dem Widerstand katholischer Christen gewidmet. Prof. Dr. Jörg Seiler (Universität Erfurt) stellte dies anhand der Lebensgeschichten einfacher Menschen dar, die sich dem verbrecherischen Regime verweigerten, indem sie die Menschenwürde in den Fokus ihres Handelns rückten.

Dass auch jungen Menschen das Erinnern wichtig ist und sie sich für Freiheit und Demokratie einsetzen, machte das Jahresteam der Jugendkirche Mühlhausen um Larissa Büchner deutlich. Sie stellten ihre Projekte zu jüdischem Leben in Mühlhausen und zum Holocaust-Gedenken vor, die sie mit der Thomas-Müntzer-Schule und dem Berufsschulcampus Unstrut-Hainich durchführen. Ergebnisse sind derzeit in einer Ausstellung in der Jugendkirche zu sehen.

Mit der Gedenkveranstaltung erinnern die Stadt Mühlhausen, der christlich-jüdische Arbeitskreis im Evangelischen Kirchenkreis Mühlhausen, der Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein und der Rotary Club Mühlhausen alljährlich am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus.

Seit 1996 ist dieser Tag ein bundesweiter gesetzlicher Gedenktag. Er bezieht er sich auf den 27. Januar 1945, an dem das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit wurde. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer des Holocausts.

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Gregor Czarkowski und Melissa Thiele umrahmten das Gedenken musikalisch. Foto: Stadt Mühlhausen