Über 1.300 Frauen und Männer wurden unter der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten in den beiden Außenlagern des KZ Buchenwald in Mühlhausen am Stadtwald und am Wendewehr gefangen gehalten, ausgebeutet, gequält, gedemütigt. Noch viele weitere Menschen mussten in Mühlhausen Zwangsarbeit leisten.
Die Geschichte ihres Martyriums in unserer Stadt werden von Dr. Marc Bartuschka, Historiker aus Jena, in einem neuen Sonderband der Mühlhäuser Beiträge mit dem Titel „Zwischen Auschwitz, Bergen-Belsen und Todesmarsch – Die KZ-Außenlager in Mühlhausen“ umfassend dargestellt.
Ihr Kommen zugesagt haben Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Thüringer Staatskanzlei und Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus, sowie Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Angefragt wurde zudem Prof. Dr. Reinhard Schramm, Vorsitzender Jüdische Landesgemeinde Thüringen.
Das Werk dokumentiert die Ergebnisse des Forschungsprojekts, das Dr. Marc Bartuschka im Auftrag des Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegvereins von 2020 bis 2022 durchgeführt hat. Er hat viele unbekannte Quellen erschlossen und Zeitzeugenberichte ausgewertet, wodurch das bislang Bekannte erheblich ergänzt werden konnte. Die Details über den Häftlingsalltag, Einblicke in die perfiden Strukturen, das Mitmachen so vieler und das Greifbarmachen einzelner Schicksale sind schmerzhaft – und gerade deshalb ist es so wichtig, auch um dieses dunkle Kapitel unserer Stadtgeschichte zu wissen.