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Wandern mit Stadtwald

Wandernetz Mühlhausen

Projekt/Projektziel: Kennzeichnung der Wander- und Radwege im Mühlhäuser Stadtwald in Form eines Knotenpunktsystems
Finanzierung: Gesamtkosten: rund 50.000 Euro; viele Arbeiten wurden in Eigenleistung durch die städtischen Forstmitarbeiter erbracht; die Aufträge wurden an lokale Kleinstfirmen vergeben (bis auf Schilderdruck und Kartenerstellung)
Fachbereich(e): Grün- und Verkehrsflächen Fachdienst Forst und Landschaftspflege
  Wirtschaft und Soziales Fachdienst Stadtmarketing

Kurzbeschreibung

Das Knotenpunksystem

Eine Idee, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat, wird nun auch im Mühlhäuser Stadtwald umgesetzt: Die Orientierung auf den Wander- und Radwegen nach dem so genannten Knotenpunktsystem. Wanderer und Radfahrer orientieren sich dabei nach einem einfachen, einheitlichen Nummernsystem mit zahlreichen Knotenpunkten an den Wegen. Die Knotenpunkte sind mit Zwischenwegweisern verbunden, die die Strecke ausweisen.

Das Netz der Forst- und Wanderwege im Mühlhäuser Stadtwald ist sehr dicht und bietet viele Alternativen für Ziel- oder Rundwanderungen. Die Beschilderung stammt aus vielen Epochen und war bisher sehr unübersichtlich, an manchen Schilderpfosten waren bis zu 20 Hinweisschilder angebracht.

Abhilfe schafft eine neue, einheitliche Kennzeichnung in Form eines Knotenpunktsystems, dass sich in den Niederlanden und Belgien bereits bewährt hat und dort die komplette Landesfläche abdeckt, aber auch in Deutschland in immer mehr Regionen eingerichtet wird.

In Ergänzung zum touristischen Leitsystem in der Stadt Mühlhausen wird nun also auch im Stadtwald auf einer Fläche von 1.600 ha eine übersichtliche, routingfähige und dauerhafte Wegemarkierung installiert.

Wandern und Radfahren im Mühlhäuser Stadtwald

Der westliche Teil des Mühlhäuser Stadtwaldes, der das nördliche Viertel des Höhenzuges „Hainich“ einnimmt, ist seit langer Zeit das bevorzugte Wander- und Erholungsgebiet der Mühlhäuser Bürger und deren Besucher.

Mit dem Aufkommen der Wanderbewegung und dem Bau der Straßenbahn bis zum Waldrand wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eine touristische Infrastruktur mit vielen Wegen, Bänken und Schutzhütten errichtet. Diese besteht bis heute und bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Spaziergänger, Sportler und Radfahrer.

Diese können nun dank des Knotenpunktsystems auf einfache, komfortable Weise ihre Wanderungen oder Touren planen.

Einfache Orientierung mit Knotenpunkten

Überall dort, wo sich im Stadtwald Wege kreuzen, wurden zwei Meter hohe Pfosten aus Lärchenholz angebracht – die Knotenpunkte. Jeder dieser Knotenpunkte hat eine eigene Nummer zwischen 0 und 112 erhalten. Außer der Nummer wurde jeweils ein Richtungshinweis zu den benachbarten Knotenpunkten angebracht. Die systematische Verbindung dieser Punkte macht es einfach, die eigenen Wanderungen oder Touren zu planen – man braucht sich nur die Nummern der Knotenpunkte zu merken, zu notieren oder auf dem Smartphone zu verfolgen.

Eine Gesamtübersichtskarte steht für alle Interessierten frei auf der Internetseite der Stadt zum Download bereit. Zudem steht die Gesamtübersichtskarte an allen Waldeingängen als große Wandertafel und ist in der Tourist Information Mühlhausen erhältlich.

Digitale Nutzbarkeit

Der Vorteil des Knotenpunktsystems ist auch die digitale Anbindung an viele Wander-Apps. Über eine kostenlose Webseite kann der Nutzer am PC Routen planen, speichern, ausdrucken oder exportieren. www.radelnnachzahlen.nl

Noch komfortabler ist die Nutzung der kostenlosen App „Fietsknoop“, auch dort sind die Rad- und Wanderwege im Stadtwald Mühlhausen abrufbar.

Die Benutzung der App ist selbsterklärend und funktioniert wie ein Navigationsgerät im Auto. An jedem Knotenpunkt erhält man einen Richtungshinweis zum nächsten Punkt auf der Route, hat jederzeit den aktuellen Standort und wird über die Entfernung zum Ziel informiert.

Falls man im Wald die streckenweise die Mobilfunkverbindung verliert, was in einigen Bereichen noch vorkommt, findet man an jedem dritten Knotenpunkt eine kleine Wanderkarte, so dass man sich im Nahbereich immer sicher orientieren kann.

Umsetzung

Die beauftragte Firma Paschold aus Zella-Mehlis hat alle Wege des Stadtwalds auf einer Gesamtlänge von 155 km digitalisiert und an jeder Wegekreuzung insgesamt 125 Knotenpunkte eingemessen. Bei der Anbringung der Pfosten mit den entsprechenden Nummern und wurde die Stadtverwaltung von den ehrenamtlichen Wanderwegewarten unterstützt.

Wir hoffen, dass die Besucher des Stadtwaldes diese Neuerung schnell ausprobieren, testen und die schönsten Wegekombinationen herausfinden, die dann als Wandervorschläge auf der Internetseite oder in den gängigen Wander-Apps geteilt werden können.

Die Fertigstellung ist für Anfang Oktober 2024 vorgesehen.