Integrierte energetische Quartierskonzepte für Mühlhausen

Erklärtes Ziel der Stadt Mühlhausen ist eine CO_2-Neutralität bis 2035. Einstimmig hat der Mühlhäuser Stadtrat am 9. Juli 2020 einen Maßnahmenkatalog zur Klimaveränderung beschlossen. Im Vordergrund steht die Verringerung klimaschädlicher Gase (insbesondere CO₂) und Emissionen möglichst vollständig zu kompensieren.

Um das ambitionierte Klimaziel zu erreichen, werden drei Quartierskonzepte erstellt, um die energetische Stadtsanierung und die Quartiersentwicklung in unterschiedlichen Stadtteilen voranzutreiben.

Das Vorhaben startete im Februar 2023. Innerhalb eines Jahres werden durch die Stadtverwaltung Mühlhausen mit fachlicher Unterstützung der Tilia GmbH aus Leipzig die drei geplanten Konzepte erstellt.

Weitere Informationen zur Mühlhauser Klimaschutz können hier eingesehen und abgerufen werden:  Klimaschutz Mühlhausen

Die künftige Energieversorgung soll – durch Senkung des Kohlendioxidausstoßes (CO₂) – ein Plus für die Umwelt und mehr Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt sein.

Die Wärmewende hin zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung soll hier in Mühlhauen einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Integrierte energetische Quartierskonzepte benennen Ziele und Umsetzungsstrategien für die energieeffiziente Stadt. Ein abgestimmtes Handlungskonzept ist eine wichtige Grundlage für die Stärkung der Zukunftsfähigkeit von Mühlhausen.

Das Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) „Energetische Stadtsanierung“ fördert mit dem Programmteil 432 integrierte energetische Quartierskonzepte und das Sanierungsmanagement.

Ein derart gefördertes Quartierskonzept ermöglicht es,

• Anforderungen an energetische Gebäudesanierung,
• effiziente Energieversorgungssysteme und
• den Ausbau erneuerbarer Energien mit demografischen, ökonomischen, städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Fragestellungen zu verknüpfen.

Die vor Ort angestoßenen Prozesse sollen dazu beitragen, neben den fachlichen Ansprüchen auch die Interessen der Akteure, der ansässigen Unternehmen sowie der Bürgerinnen und Bürger vor Ort miteinander in Einklang zu bringen. So können integrierte, energetisch effiziente Lösungen entwickelt werden, um die CO₂-Emissionen langfristig zu reduzieren und die Energie künftig klimafreundlich und bezahlbar zu erzeugen.

Erfahren Sie mehr im Erklärvideo "Energetische Stadtsanierung"

Weitere Informationen zu energetischen Quartierskonzepten finden Sie unter anderem auch auf der Homepage des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Korrespondierend zu dem Modellprojekt Smart City Mühlhausen werden die drei Modellquartiere „Südwestliche Altstadt“, „Martini-Vorstadt“ und „Bollstedt“ energetisch untersucht. Auf Grundlage einer Bestandsanalyse erfolgt de Bewertung der Potenziale zur CO₂-Einsparung in den Bereichen Gebäude, Mobilität, öffentlicher Raum sowie der Energieversorgung  – immer auch unter der besonderen Berücksichtigung städtebaulicher, denkmalpflegerischer und sozialer Belange der Maßnahmen.

Auf Basis dieser Ergebnisse folgt die Entwicklung konkreter Maßnahmenvorschläge zur Energieeinsparung, für eine nachhaltige Energieversorgung durch regenerative Energien, zur Klimawandelanpassung und zur nachhaltigen Mobilität.

Um ein tragfähiges Quartierskonzept zu erstellen, begleiten die wichtigsten Akteure im Quartier von der Stadtverwaltung über die Politik bis hin zu den Unternehmen und ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern von Beginn an die Untersuchungen.

Typische Verbrauchsstrukturen
Als Modellquartiere wurden Quartiere ausgewählt, die möglichst viele Anwendungsfälle und damit typische Energieverbrauchsstrukturen beinhalten.

Große Energieverbraucher
Im Modellquartier befinden sich Gebäude mit hohem Energieverbrauch. Diese bieten ein hohes Energieeffizienzpotenzial, das untersucht werden soll.

Hohe Übertragbarkeit
Entsprechend den Ergebnissen der Untersuchung soll die Übertragbarkeit auf weitere Quartiere in der Stadt geprüft werden.

Die Quartierskonzepte werden durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über das Programm 432 „Energetische Stadtsanierung“ mit 75% gefördert.

Die Thüringer Aufbaubank (TAB) fördert die Projekte zusätzlich mit 15%  über das Programm "Klima Invest".

Ziel der Förderprogramme ist es, umfassende Maßnahmen im Quartier anzustoßen, die dem Klimaschutz und der Klimaanpassung dienen.

Die integrierten Quartierskonzepte dienen als Grundlage für sinnvolle sozialverträgliche Investitionen, die den Klimaschutz in Mühlhausen voranbringen. Für die Umsetzung soll in den nächsten Jahren ein sogenanntes energetisches Sanierungsmanagement sorgen. Abschließend wird die Übertragbarkeit auf weitere Stadtteile geprüft.