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Mahnmal für die Opfer des Faschismus | Bahnhofsvorplatz

Walther Krause (1891-1967) | Bildhauer aus Mühlhausen

Walther Krause wählte als Bildträger eine Säule auf mannshohem, in sich differenziertem, viereckigem Sockel. Die vier Figuren sind an der Säule als Hochrelief herausgearbeitet. Sie beeindrucken durch ihre schlichte Gestaltung und Eindringlichkeit. Einerseits verhüllt eine schwangere Frau ihr Gesicht, um ihren Schmerz nicht laut herauszuschreien, andererseits steht ein gefesselter Mann aufrecht und entschlossen, seine Fesseln selbst zu sprengen. Eine ältere Frau blickt ungebeugt und alle Kraft sammelnd ins Weite. Zuversicht und Würde strahlt die Figur des Befreiten aus. Er hat seine Fesseln gesprengt und verharrt in lockerer Schritthaltung. Seine Züge sind ernst, sein Blick geradeaus gerichtet.

Die einfachen plastischen Formen und der erhöhte Standort des Denkmals unterstreichen bildhaft Schmerz und Trauer auf besondere Weise. Die Männer- und Frauengestalten strahlen ergreifende Menschlichkeit aus, die an das Werk von Käthe Kollwitz erinnert. 

Oberhalb der zylindrischen Steinsäule mit den vier Figuren ruht eine Flammenschale.
Auf dem Steinsockel mahnen und beschwören die eingravierten Inschriften:

UNSTERBLICHE OPFER IHR SANKET DAHIN, DEN TOTEN ZUR EHR DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG und AUSCHWITZ, MAIDANEK, NEUENGAMME, DACHAU, SACHSENHAUSEN:

Krauses Skulptur wurde am 10. April 1949 auf dem Bahnhofsvorplatz feierlich enthüllt.

UNSTERBLICHE
OPFER
IHR SANKET DAHIN

BUCHENWALD
DACHAU
SACHSENHAUSEN

AUSCHWITZ
MAIDANEK
NEUENGAMME

DEN TOTEN ZUR EHR
DEN LEBENDEN 
ZUR MAHNUNG

Übersichtskarte Stolpersteine & Erinnerungsorte