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In stillem Gedenken

Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns zum Unfall am 1. April auf der B247 bei Bad Langensalza

Die Stadt Mühlhausen und der Unstrut-Hainich-Kreis durchleben derzeit einige der traurigsten Tage. Sieben Menschen haben bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ihr Leben verloren, darunter vier junge Menschen aus unserer Stadt und Region.

Wir sind tief erschüttert und können nur erahnen, wie dunkel es in den Familien, Freunden und allen ist, die den Verstorbenen nahestanden.
Wir können uns nicht vorstellen, welchen Trost sie finden, uns fehlen die Worte. Doch wir möchten ihnen mitteilen, dass wir mit unseren Gedanken und Gebeten bei ihnen sind.

Danken möchte ich vor allem den Einsatzkräften. Sie waren da, haben Schreckliches gesehen, wollten helfen und konnten doch nichts tun. Das zu erleben, übersteigt unsere Vorstellungen.

Auch die Landesregierung ist in großer Trauer. Und sie setzt alles daran, das Geschehene aufzuklären und Konsequenzen folgen zu lassen. Das hat mir der Ministerpräsident persönlich mitgeteilt. Dafür bin ich sehr dankbar.

Dankbar bin ich auch der Polizei und den Sachverständigen, die den Unfallhergang und die Schuldfrage klären werden. Ich weiß, dass viele von uns diese Fragen intensiv diskutieren. Bitte gehen Sie verantwortungsvoll damit um.

Besonders dankbar bin ich für den Zusammenhalt, der in dieser schrecklichen Situation in unserer Stadt und Region spürbar ist. Freunde der viel zu jung Verstorbenen, die Gedenken organisieren, Kirchengemeinden und die Jugendkirche, die sie in der verzweifelten Lage unterstützen, Raum und Gelegenheit zum gemeinsamen Verarbeiten geben, Spendenaufrufe zu Unterstützung der betroffenen Familien – es sind viele Dinge wie diese, die auch in diesen schwärzesten Stunden Hoffnung geben.

Ich weiß, dass es nur ein schwacher Trost ist, aber ich möchte im Namen unserer Stadt und der Region Mühlhausen allen, die in Trauer und Schmerz vereint sind, sagen: Sie sind nicht allein.

Fürbitten aus der Gedenkandacht

Gott, wir kommen zu dir mit schweren Herzen und wankenden Knien.
Die Kehle ist zugeschnürt, die Augen brennen. Alles ist dunkel.
Das Leiden übersteigt unsere Kraft. Wir brauchen deine Hilfe.
So entzünden wir Kerzen als Licht der Hoffnung.

Gott, wir bitten für die Menschen,
die bei diesem Unfall gestorben sind.
Mitten aus ihrem Leben sind sie herausgerissen.
Sie sind nun bei dir. Für immer.
Das hoffen wir. Darum bitten wir.

Unsere Gedanken gelten den Menschen,
die durch diesen Unfall ihr Kind, ihren Bruder, ihre Schwester,
ihr Enkelkind, einen Verwandten, einen Angehörigen oder
einen Freund oder eine Freundin verloren haben
und denen eine schwere Last auf Herz und Seele liegt.
Gib ihnen Menschen an die Seite, die die Klagen aushalten
und das Schweigen verstehen, Menschen,
die das rechte Wort zur rechten Zeit finden und zu helfen wissen.
Wir rufen zu dir: Herr, erhöre uns.

Gott, wir danken dir für die vielen Menschen,
die im Einsatz waren und geholfen haben,
für die Polizistinnen und Polizisten,
die Rettungskräfte, die Feuerwehr,
die Notfallseelsorge und die Bestatter.
Viele Frauen und Männer haben Hilfe geleistet und Beistand gegeben:
am Unfallort, in den Krankenhäusern, in Gesprächen, im Gebet.
Um die Kraft, das Erlebte verarbeiten zu können, bitten wir dich und rufen zu dir: Herr, erhöre uns.

Wir bitten für die Tage, die kommen,
dass niemand das Gefühl haben muss,
nicht gesehen zu werden im Leid und niemand
allein bleibt mit den Bildern des Schreckens.
Wir bitten für alle, die weiter an der Seite der Opfer sein werden.
Gib allen die Zeit, die sie brauchen,
für Tränen und Trauer und Hilflosigkeit.
In aller Stärke für andere auch schwach sein zu können, dazu mach du uns Mut.
Wir rufen zu dir: Herr, erhöre uns.

Unzählige Menschen haben durch Katastrophen, unerwartete Todesfälle
Angehörige und Freunde, Nachbarn und Kollegen verloren.
Um Halt in ihrer Trauer und Hilfe in ihrem Schmerz.