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Stadtarchiv Mühlhausen beteiligt sich an einem Kalender über Luther und die Reformation in Mitteldeutschland

 Kultur und Tourismus

Das Stadtarchiv Mühlhausen hat sich mit Abdruck und Transkription eines zeitgenössischen Chronik-Berichts an einem anspruchsvoll aufgemachten Kalender zur Reformation in Mitteldeutschland beteiligt.

Jede Monatsseite des großformatigen Kalenders für 2015 wartet mit beeindruckenden zeitgenössischen Gemälden und Handschriften sowie deren Übersetzung auf. Den Monat März schmückt neben einer historischen Stadtansicht ein Auszug aus der als „Chronicon Mühlhusinum“ bezeichneten ältesten Chronik Mühlhausen. Die Doppelseite beschreibt eine spektakuläre Begebenheit vom 19. April 1523, als der Mühlhäuser Rat – herausgefordert durch Magister Hildebrand – zu zentralen Forderungen der Reformation Stellung nehmen musste.

Also schon lange bevor Thomas Müntzer im Sommer 1524 in der Reichsstadt zu wirken begann, waren die althergebrachten kirchlichen Verhältnisse radikal in Frage gestellt und auch das Ratsregiment Mühlhausens herausgefordert worden, analysiert Stadtarchivar Helge Wittmann den Chronik-Bericht. Sicher auch ein Grund, warum die Ideen Müntzers in der Stadt auf fruchtbaren Boden fielen und Mühlhausen zu einem Zentrum von Bauernkrieg und Reformation wurde.

Herausgegeben vom Thüringischen Staatsarchiv Gotha, zeigt der Kalender Originaldokumente aus verschiedenen Archiven Mitteldeutschlands. Die hochwertig illustriere Jahresübersicht kann für 18 Euro unter anderem im Stadtarchiv Mühlhausen erworben werden.