Zum Inhalt springen

Sonderausstellung: "Kostbare Patienten"- wöchentlich wird ein Ausstellungsstück vorgestellt

 Kultur und Tourismus

Mühlhäuser Museen: Objekt der Woche-

Ausstellung zeigt Schätze aus dem Magazin der Mühlhäuser Museen

 

 „Mühlhäuser STADTgeschichten“ soll die zukünftige Dauerausstellung zur Historie Mühlhausens heißen. Ein Konzept dafür wurde bereits erstellt. Dafür kann das Museum aus einem reichen Fundus an Objekten schöpfen. Leider sind einige der potentiellen Ausstellungsstücke in einem restaurierungsbedürftigen Zustand und so auf die Liste der „Kostbaren Patienten“ gesetzt worden. Jeder einzelne dieser Gegenstände illustriert ein Stück Geschichte der Stadt Mühlhausen, ihrer Bürger, ihrer Kirchen, ihres Waldes oder ihrer Industrie.
Bis zum Ende der Ausstellung möchten wir Ihnen nun jede Woche eines der Objekte vorstellen, das seine ganz eigene Geschichte trägt.

Diese Woche ist es das

Oktavspinett

(Italien, 17. Jahrhundert / Holz, Bein, Leder, Messing)

Das Instrument ist bis heute spielbar und hat einen Tonumfang von dreieinhalb Oktaven. Für den Gebrauch wird es, ohne Füße, auf den Tisch gestellt. Die Öffnung des Resonanzkörpers ist durch Beinschnitzerei geschmückt. Das Instrument ist aus dem ebenfalls reich geschmückten, mit Ledertapete überzogenen Gehäuse herausnehmbar. Die Blütenzweigmuster wurden in das Leder geprägt und auch die Messingnägel dienen als Verzierung.

Das Oktavspinett ist sowohl ein Tasteninstrument als auch eine Bauart des Cembalos. Abgeleitet vom Italienischen spina „Dorn“, beschreibt der Begriff das Prinzip der Tonerzeugung, bei dem Vogelfederkielspitzen die Saiten anreißen. Ebenso ist eine Ableitung vom Namen des Erfinders Giovanni Spinetto möglich. Das Ottavino oder auch Spinetto ist italienischen Typus und kann in zwei Bauarten unterschieden werden: die frühe Form, bei der ein dünnwandiges Instrument in einem separaten Gehäusekasten eingepasst ist, und die späte Form, bei der der Kasten nur vorgetäuscht ist. Die Instrumente wurden vorrangig vom 16. bis ins 18. Jahrhundert gebaut. Im 20. Jahrhundert entstanden Nachbauten.

Aufgrund der geringen Größe, diente es als Kammer- und Übungsinstrument sowie zur Begleitung der Singstimme. Es war sehr beliebt, in seiner schlichten Ausführung relativ preiswert und aufgrund des geringen Gewichtes portabel. Eine Sonderform stellt das Oktavspinett dar, das in der Tonlage eine Oktave höher steht als das normale Spinett und dadurch seinen Namen bekam.

Bei einer Restaurierung (ca. 2.500 €) würde das Oktavspinett gereinigt und der Zerbröckelung des Leders entgegen gewirkt werden.
Wenn Sie Interesse haben, Pate dieses Exponates zu werden (auch mit einem Teilbetrag), freuen wir uns über einen Anruf bei
Steffi Maass, 03601-856615, maassmhl-museende
oder
Anke Weisbrich, 03601-856622, weisbrichmhl-museende

 

 

weitere Informationen: www.mhl-museen.de/aktuelles.html

 

 

Oktavspinett_klein.jpg