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Mühlhäuser Museen- Objekt der Woche (ab 16.02.2015)

 Kultur und Tourismus

Ausstellung zeigt Schätze aus dem Magazin der Mühlhäuser Museen

„Mühlhäuser STADTgeschichten“ soll die zukünftige Dauerausstellung zur Historie Mühlhausens heißen. Ein Konzept dafür wurde bereits erstellt. Dafür kann das Museum aus einem reichen Fundus an Objekten schöpfen. Leider sind einige der potentiellen Ausstellungsstücke in einem restaurierungsbedürftigen Zustand und so auf die Liste der „Kostbaren Patienten“ gesetzt worden. Jeder einzelne dieser Gegenstände illustriert ein Stück Geschichte der Stadt Mühlhausen, ihrer Bürger, ihrer Kirchen, ihres Waldes oder ihrer Industrie.

Bis zum Ende der Ausstellung möchten wir Ihnen nun jede Woche eines der Objekte vorstellen, das seine ganz eigene Geschichte trägt.

 

Diese Woche ist es das Gemälde

„Thüringische Landschaft“ von Horst Jährling (1922–2013),

(Mischtechnik auf Pappe, 1970, Ankauf vom Künstler 1989)

Mit seiner neuartigen Herangehensweise an das Thema „Landschaft“ hat der Weimarer Maler Horst Jährling in den letzten Jahrzehnten die Thüringer Kunst spürbar mitgeprägt. Der gebürtige Erfurter studierte zwischen 1947 und 1951 unter Otto Herbig und Albert Schaefer-Ast an der Weimarer Hochschule für Baukunst und Bildende Künste. Von 1953 bis 1962 war er dort als Lehrkraft in den Sektionen Baugeschichte und Architekturfarbe tätig, bevor er anschließend als freischaffender Maler arbeitete. Parallel dazu schuf er immer wieder Entwürfe für die Apoldaer Glockengießerei Franz Schilling und engagierte sich bis ins hohe Alter als Kirchenrestaurator und Denkmalpfleger. Der von Alfred Traugott Mörstedt 1963 mitbegründeten Erfurter Ateliergemeinschaft, die für nicht systemkonforme Künstler der DDR-Zeit ein wichtiges Forum darstellte, stand Jährling nahe und beteiligte sich an deren Ausstellungen und Grafikmappen mit eigenen Werken. Sicherlich hat gerade Jährlings Austausch mit dem künstlerischen Umfeld der bis 1974 existenten Ateliergemeinschaft ihm zahlreiche Anregungen für sein weiteres Schaffen ermöglicht.                                                    

Jährlings großartige Landschaftsgemälde sind häufig von einer klaren und strengen Gesamtkomposition gekennzeichnet. Stufenartig werden vor einem schmalen hellen Horizont große abstrakte Flächen so angeordnet und farblich aufeinander abgestimmt, dass eine spürbare Tiefenräumlichkeit entsteht. Neben kubistischen Vorbildern (Pablo Picasso bzw. Georges Braque) ließ sich Jährling auch deutlich vom Bauhaus und den Landschaften Lyonel Feiningers inspirieren.

Einige Farbpartien der hier gezeigten Landschaftsgemälde Jährlings bedürfen inzwischen einer Reinigung bzw. Festigung (ca. 600,- €).

Wenn Sie Interesse haben, Pate dieses Exponates zu werden (auch mit einem Teilbetrag), freuen wir uns über einen Anruf bei
Steffi Maass, 03601-856615, maassmhl-museende
oder
Anke Weisbrich, 03601-856622, weisbrichmhl-museende

Thueringische_Landschaft.jpg