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Mühlhausen erinnert mit weiteren "Stolpersteinen" an Holocaust

 Kultur und Tourismus

Am kommenden Mittwoch (18.3.) werden in Mühlhausen zehn weitere Stolpersteine verlegt. Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns und Stadtarchivar Helge Wittmann fügen die israelischen Nachfahren der Familie Löbenstein ab 14 Uhr den ersten Messingstein in das Pflaster vor der Herrenstraße 5 ein.

Im Anschluss daran werden weitere Gedenksteine An der Burg, in der Jüdenstraße, auf den Steinweg, in der Friedrich-Engels-Straße und in der Thälmannstraße verlegt.

2010 hatte die Stadt begonnen, mit Stolpersteinen an Mühlhäuser Schicksale des Holocaust zu erinnern. Durch Spenden der Bürgerschaft finanziert, finden sich nach der Verlegung am Donnerstag bereits 40 "Stolpersteine" im Stadtgebiet. Oberbürgermeister Bruns ist von der Initiative überzeugt: "Es ist eine besondere Art des Gedenkens – nicht monumental, sondern im Kleinen. Nicht anonym, sondern sehr persönlich. Nicht starr und institutionalisiert, sondern mitten im Alltag", so Bruns.

Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Sie erinnern an die Opfer der NS-Zeit, indem vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer Gedenktafeln aus Messing in das Straßenpflaster einfügt werden. Inzwischen liegen Stolpersteine in über 500 Orten Deutschlands. Mit den verlegten Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst dort wohnten.