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Mühlhäuser Museen- Objekt der Woche (ab 30.03.2015 bis 20.04.2015)

 Kultur und Tourismus

„Mühlhäuser STADTgeschichten“ soll die zukünftige Dauerausstellung zur Historie Mühlhausens heißen. Ein Konzept dafür wurde bereits erstellt. Dafür kann das Museum aus einem reichen Fundus an Objekten schöpfen. Leider sind einige der potentiellen Ausstellungsstücke in einem restaurierungsbedürftigen Zustand und so auf die Liste der „Kostbaren Patienten“ gesetzt worden. Jeder einzelne dieser Gegenstände illustriert ein Stück Geschichte der Stadt Mühlhausen, ihrer Bürger, ihrer Kirchen, ihres Waldes oder ihrer Industrie.

Bis zum Ende der Ausstellung möchten wir Ihnen nun jede Woche eines der Objekte vorstellen, das seine ganz eigene Geschichte trägt.

 

Diese Woche sind es die

Tischreden Dr. Martin Luthers

Wahrscheinlich Kloster Beuren, 1558

Luthers Tischreden sind eine Sammlung von Ansprachen und Gesprächen, die sich mit vielen Dingen des weltlichen und geistlichen Lebens auseinandersetzen. Sie stammen aus verschiedenen Lebenszeiten und -orten des Reformators. Angefangen von der Zeit im sogenannten „Schwarzen Kloster“ (Konventsgebäude der Augustinereremiten in Erfurt) bis in seine Wittenberger Zeit. Die „Tischreden“ fanden nicht nur bei den Abendmahlzeiten statt, sondern zum Beispiel auch in der Schlafstube, im Klosterhof, im Klostergarten, im Baumgarten am Saumarkt, in den Straßen, Häusern und Kirchen Wittenbergs sowie unterwegs bei Fahrten zu Besuchen, Amtsgeschäften und Visitationen.

Wie breit gefächert die Gesprächsthemen Luthers sind, zeigen einige der Überschriften, die hier zitiert werden sollen:

„Von der Notwehr“, „Von Juristen“, „Von Konzilien“, „Von der Heiligen Legenden“, „Von Verdammnis und Hölle“, „Von den Büchern der Väter in der Kirche“, „Das güldene Kalb“, „Von Abgötterei“, „Von der Kindheit und Jugend Jesu“, „Vom freien Willen“, „Vom heiligen Katechismus“, „Das der Glaube allein vor Gott gerecht macht“, „Von der Taufe“, „Von der Kirche“, „Vom Teufel und seinen Werken“, „Vom Antichrist – Des Papstes Fall zu unserer Zeit“ oder „Welt ist nicht zu reformieren“.

Alle diese Themen werden in Bezug zur Bibel betrachtet und widerspiegeln Luthers tiefe Verwurzelung im Glauben.
Das Buch ist mit zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen versehen, die in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Wahrscheinlich ist es Teil der zwölfbändigen Jenaer Ausgabe der „Tischreden“, die 1553-1558 erschien und hauptsächlich von Johannes Aurifaber betreut wurde.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammt das schwer beschädigte Buch aus dem Kloster Beuren.

Die Restaurierung dieses wichtigen Werkes der Reformationsgeschichte wird sehr aufwendig und kostenintensiv sein.

Wenn Sie Interesse haben, Pate dieses Exponates zu werden (auch mit einem Teilbetrag), freuen wir uns über einen Anruf bei
Steffi Maass, 03601-856615, maassmhl-museende
oder
Anke Weisbrich, 03601-856622, weisbrichmhl-museende