Diese Woche ist es ein
Gotischer Kastentisch
(Holz, Kloster Zella, Anfang 16. Jahrhundert)
Der Kastentisch, der laut altem Inventarbuch aus dem Kloster Zella stammt, ist durch die Flachschnitzerei des Kastens in Form von Rankenwerk und die plastischen Löwenköpfe an den Wangen ein besonders schönes Beispiel für die Schnitzkunst des 16. Jahrhunderts.
Hervorgegangen ist er aus Vorbildern der Frühgotik, wo Tische in Gebrauch waren, die aus Böcken mit abhebbaren Platten bestanden. Daraus entwickelten sich in der Spätgotik die festen Tische mit brettförmigen Wangenfüßen und durch Zargen und Fußleisten verbundene pfostenartige Füße. Wegen ihres Stauraumes unter der Tischplatte waren sie in bürgerlichen und bäuerlichen Haushalten sehr beliebt. Die Tischplatte, die nicht im Original erhalten ist, konnte man ursprünglich wohl nach oben klappen.
Mit einer dendrochronologischen Untersuchung könnten das genaue Alter, der originale Bestand und spätere Zutaten bestimmt werden.
Auf jeden Fall müssen der Anobienbefall dringend gestoppt und eine Festigung und Ergänzung der Holzteile vorgenommen werden. Weitere konservatorisch notwendige Maßnahmen zur Erhaltung des Objektes sollten noch geklärt werden (ca. 5.000,- €).
Wenn Sie Interesse haben, Pate dieses Exponates zu werden (gerne auch mit einem Teilbetrag), freuen wir uns über einen Anruf bei
Steffi Maass, 03601-856615, maassmhl-museende
oder
Anke Weisbrich, 03601-856622, weisbrichmhl-museende