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„Sonnenfeld am Schadeberg“ - Thüringens größter Solarthermiepark in Betrieb

 Stadt und Bürger

Das „Sonnenfeld am Schadeberg“ in Mühlhausen wurde eröffnet. Es nutzt die unbegrenzte Energie der Sonne, um klimaschonend nachhaltige Wärme zu produzieren.

Am Stadtrand von Mühlhausen ging am 9. September 2021 mit dem „Sonnenfeld am Schadeberg“ der aktuell größte Solarpark Thüringens in Betrieb. Auf einer Fläche von 19.000 Quadratmetern – das entspricht ungefähr der Größe zweier Fußballfelder – fangen 1.152 Solarthermie-Module klimafreundliche Sonnenenergie ein. Steht mehr Energie als benötigt bereit, nimmt ein Pufferspeicher die überschüssige Wärme kurzzeitig auf. Für Mühlhausen ist damit ein Meilenstein der städtischen Energiewende erreicht. Die Stadtwerke finanzierten das Großprojekt mit einer Investitionssumme von rd. 3 Mio. EUR gemeinsam mit der Stadt Mühlhausen. Davon fließen 1,47 Mio. EUR aus Landesmitteln (EFRE-Mittel der Europäischen Union) in diesen kommunalen Beitrag zum Klimaschutz. Weitere knapp 830.000 EUR EFRE-Mittel flossen in den ersten Bauabschnitt, so dass das Gesamtprojekt vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft mit rund 2,3 Mio. EUR gefördert wurde.

„Mühlhausen zeigt, wie es geht. Hier ist ein Vorzeigeprojekt der Energiewende für ganz Thüringen entstanden, das hoffentlich viele Nachahmer findet. Denn Klimaschutz gelingt nur gemeinsam. Hier sind wir in Thüringen schon auf einem guten Weg. Die Kommunen mit ihren Stadtwerken wollen in klimafreundliche Technologien investieren, das zeigt die große Nachfrage nach unserem Klimaschutz-Sonderprogramm“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund.

„Die Stadt Mühlhausen und ihre Stadtwerke haben mit den zur Verfügung stehenden Fördergeldern ein Modellprojekt geschaffen, das heute in Betrieb geht und weithin als Vorbild gelten kann. Fernwärme zeichnet sich gegenüber dezentralen Wärmeerzeugungsanlagen in den Einzelgebäuden bereits durch eine wesentlich bessere Energiebilanz aus. Die vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft zur Verfügung gestellten EFRE-Mittel in Höhe von 2,3 Mio. Euro sind deshalb bestens angelegtes Geld, das dem Klimaschutz und damit allen Menschen zugutekommt“, sagte Bau- und Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij.

„Mit ihrem zukunftsweisenden Leuchtturmprojekt sparen die Stadtwerke künftig 675 Tonnen CO2 pro Jahr bei der Wärmeerzeugung ein und leisten so einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität unserer Stadt“, sagt Dr. Johannes Bruns, Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen.

Nach dem erfolgreich verlaufenen Probebetrieb geht die Anlage in Kürze in den Regelbetrieb über und speist dann emissionsfrei produzierte Heizenergie für 400 Haushalte, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen ins Fernwärmenetz der Stadtwerke Mühlhausen ein. Unter anderem versorgt der Solarthermiepark die Kornmarktkirche, die Jakobikirche, das Haus der Kirche, die Thüringentherme und das Kulturhistorische Museum mit sauberer Wärme.

Damit ist der zweite Bauabschnitt und gleichzeitig das Kernstück eines Großprojektes zum Abschluss gekommen, das die Stadtwerke Mühlhausen bereits 2020 starteten. Ziel war es, die Fernwärmeversorgung der Stadt effizienter und klimaschonender zu machen. Dafür wurde letztes Jahr im ersten Bauabschnitt eine Verbindungstrasse zwischen den Fernwärmenetzen Ballongasse und Spielbergstraße errichtet. Die neue Trasse hat es ermöglicht, das veraltete Heizkraftwerk in der Spielbergstraße stillzulegen und reduziert so die Schadstoffbelastung in der Innenstadt.

Henning Weiß, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Mühlhausen, ergänzt: „Der Solarthermiepark ist für uns der erste, aber sicher nicht der letzte Schritt bei der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. In Zukunft werden wir die klimafreundliche Fernwärmeerzeugung weiter optimieren und erweitern. Denkbar ist beispielsweise der Einsatz von Wärmepumpen.“

Auch die übrige Fläche auf dem Schadeberg soll nachhaltig genutzt werden. So schaffen die Stadtwerke Mühlhausen am Rande des Geländes eine neue Heimat für 20 Bienenvölker. Als Nahrungsquelle für die fleißigen Honigsammlerinnen und weitere Insekten ist zudem beabsichtigt, eine Blühwiese anzulegen. Für die Pflege der Rasenfläche zwischen den Modulreihen wollen die Stadtwerke auf die natürliche Beweidung durch eine Schafherde setzen.

Bei der Planung und Errichtung des Parks haben die Stadtwerke mit regionalen Bau- und Handwerksunternehmen zusammengearbeitet, unter anderem: STB Stahl- und Bautechnik, Elektroanlagenbau Mages GmbH, iBEC-mbH, TRIGIS GeoServices GmbH sowie dem Planungsbüro Dr. Weise, Brandt & Co. Industrieller Rohrleitungs- und Fernwärmeanlagenbau GmbH und HM Bauunternehmen GmbH.

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Für die Pflege der Rasenfläche zwischen den Modulreihen wollen die Stadtwerke auf die natürliche Beweidung durch eine Schafherde setzen. Foto: Tino Sieland