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Neue Wohnbebauung am Lindenbühl

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Mauer und Gedenktafel werden erhalten und würdig integriert

Ein neues Mehrfamilienhaus wird in Kürze am Lindenbühl 17b in Mühlhausen gebaut. Es entsteht südlich angrenzend an jenen markanten Mauerzug, der als Gebäuderest eines früher hier stehenden Gartenhauses des Tuchfabrikanten Louis Oppé (1840–1915) erhalten geblieben ist.

Die ca. 2,80 Meter hohe Mauer aus Travertinstein mit einem schmiedeeisernen Tor und zwei Fenstern befindet sich jedoch nach Veränderungen in der späten DDR-Zeit nicht mehr im Originalzustand. Das Gartenhaus selbst war aufgrund schwerwiegender Bauschäden bereits 1951 abgerissen worden. Da die Standfestigkeit der übriggebliebenen Mauer nicht mehr gegeben ist, muss diese für den Neubau übergangsweise behutsam in Handarbeit zurückgebaut werden. Zuvor wird die Setzung Stein für Stein dokumentiert. Anschließend wird die Mauer nach diesen Vorgaben vollständig wiederhergestellt und in angemessener, würdiger Weise in den Neubau integriert.

Ebenso erhalten und am Ursprungsplatz wiederangebracht wird die hier im Jahr 1985 eingeweihte Gedenktafel mit der Inschrift „Zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Faschismus von Mühlhausen 1933 bis 1945“. Diese war von der damaligen „Zentralen Gedenkstätte Deutscher Bauernkrieg“ in Auftrag gegeben und vom Bildhauer Olaf Meinel aus Kunststein gefertigt worden.

Das Vorgehen ist mit dem Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Mühlhausen abgestimmt. Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen ist ebenfalls informiert.

Die Stadt Mühlhausen steht in engem Austausch mit dem Projektträger. Gemeinsam wird Sorge dafür getragen, dass dieser Ort des Erinnerns erhalten und gepflegt wird.

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Die Mauer wird vollständig wiederhergestellt und in angemessener, würdiger Weise in den Neubau integriert. Ebenso erhalten und wiederangebracht wird die Gedenktafel. Foto: Stadt Mühlhausen