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Mühlhäuser Bauherrenpreise 2023 vergeben

 Stadt und Bürger

Um die Leistung von Stadt- und Ortsteilsanierung in den Fokus zu rücken, vergab die Stadt Mühlhausen auch in diesem Jahr den Bauherrenpreis. Unter den eingegangenen Bewerbern wählte die Jury drei Preisträger aus:

Handwerkerhaus an der Stadtmauer

Versteckt und dennoch im Herzen der Altstadt an exponiertem Standort befindet sich das Handwerkerwohnhaus Sackgasse 5. Besonders macht es allein die Lage in unmittelbarer Nähe des begehbaren Teils der inneren Stadtmauer und neben dem Sackgassenturm. Dennoch stand es lange Zeit leer – bis sich im Jahr 2021 Gerald Wagner des Gebäudes annahm.

Nicht nur im Inneren erfuhr das nach dem Stadtbrand des Bliedenviertels nach 1689 errichtete Haus eine grundhafte Sanierung. Auch das denkmalschutzrechtlich relevante Äußere wurde vollständig überarbeitet mit nun freigelegtem Sichtfachwerk, neuen gegliederten Holzfenstern, einer neuen Außentür und neuem Außenanstrich.

Rund anderthalb Jahre steckte Gerald Wagner jede freie Minute in die Sanierung. Unterstützt wurde er nicht zuletzt von den wohlwollenden Nachbarn, die viel Verständnis und Kooperationsbereitschaft angesichts der beengten Platzverhältnisse zeigten.

„Wir sind beeindruckt über das Ergebnis und dankbar, dass hier ein weiteres altes Schmuckstück in unserer Stadt in neuem Glanz erstrahlt“, so Bürgermeisterin Beate Sill bei der Übergabe.

Tor zur Stadt in neuem Glanz

Mit viel Herzblut und in aufwendiger Detailarbeit haben Olaf und Maik Rommel sämtliche Fassaden des 1870 eröffneten Mühlhäuser Bahnhofsgebäudes in den zurückliegenden Jahren saniert. So wurde die Vielzahl an Verzierungen und Reliefs gesäubert, ergänzt und neu bemalt oder neu gegossen.

All das erfolgte unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Vorgaben; so wurde das Farbkonzept passend zur Bauzeit des Gebäudes entwickelt. Der Bahnhof als ein Eingangstor zur Stadt wurde damit entscheidend aufgewertet.

„Auch diese vorbildhafte Fassadensanierung ist eines Bauherrenpreises mehr als würdig. In den kommenden Jahren werden wir weitere Anstrengungen unternehmen, um auch das Umfeld und das Bahnhofsinnere aufzuwerten“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns.

Viel Platz für modernes Wohnen in der alten Malzfabrik

30 Jahre lang stand das Gebäudeensemble Erfurter Straße 14 leer. Der Bauzustand verschlechterte sich zusehends. Sich dessen anzunehmen, stellte eine große Herausforderung dar – handelt es sich doch aufgrund der Größe mit drei Gebäudeteilen – barockes Vorderhaus, mittelalterliches Seitengebäude und große Malzfabrik aus der Zeit um 1900 im hinteren Bereich – um eine Mammutaufgabe.

Eindrucksvoll bewältigt haben diese nun die Malzfabrik Projektgesellschaft als Bauherr und die Planer von der Bauhütte Mühlhausen. Ab März 2020 wurden alle Gebäudeteile denkmalgerecht und energetisch saniert. Entstanden sind 27 Wohnungen. Im barocken Vorderhaus passen sich diese gut in die vorhandene Struktur ein, wobei wichtige bauhistorische Bauelemente wie Türen, Stuckdecken und Treppen erhalten wurden. Das ehemalige Fabrikgebäude entlang der Stadtmauer wies eine mehr oder weniger intakte Gebäudehülle ohne störende Einbauten auf, die eine freie Grundrissgestaltung im Inneren ermöglichte. Das mittelalterliche Steinhaus schließlich bietet heute eine große Wohnung über drei Etagen.

Um zeitgemäßes Wohnen in der historischen Innenstadt zu ermöglichen, wurden zudem neben Balkonen und Gartenaufenthaltsbereichen auch 27 Stellplätze geschaffen – wobei die Bauherren ebenfalls großen Wert darauf legten, den Charme des alten Gebäudeensembles zu bewahren.

Weitere Informationen zum Mühlhäuser Bauherrenpreis finden Sie hier.

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Foto: Stadt Mühlhausen